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Antiziganistische Bilder in Kunst und Kultur und die Rolle der staatlichen Förderpolitik

 28.09.2018 17:00

 GRIPS Theater - Foyer des GRIPS am Hansaplatz

RomaTrial e.V. und GRIPS Theater laden zur Podiumsdiskussion ein: Antiziganistische Bilder in Kunst und Kultur und die Rolle der staatlichen Förderpolitik

Sinti und Roma wurden seit dem Mittelalter immer wieder zu Objekten deutscher Kunst- und Kulturschaffender: Von populärer bildender Kunst wie Stefan Lochners „Zigeunerbildern“ des 15. Jahrhunderts bis zu Alexandras Schlager-Gassenhauer „Zigeunerjunge“ der 1960er Jahre. Wenngleich zeitgenössische Kunst- und Kulturproduktionen von sehnsuchtsvoll-romantisierenden Projektionen größtenteils absehen, machen derzeit zahlreiche Filme, Theaterstücke oder Bücher über Sinti und Roma soziale Probleme wie Armut, Diebstahl, sexuelle Frühreife oder Bildungsferne zu – oftmals zentralen – Gegenständen: allesamt Themen, an denen die klassischen Zuschreibungsmuster einer antiziganistischen Haltung entfaltet werden.

Wie begegnet man der fortwährenden Erneuerung solcher Muster? Gerade in einer Gesellschaft, in der wieder rechte Hetzjagden auf als „fremd“ wahrgenommene, rassistisch markierte Menschen stattfinden, wäre es unabdingbar wichtig, differenzierte und selbstbestimmte Bilder zu vermitteln. Anhand des Repertoire-Stücks des GRIPS Theaters „Phantom. Ein Spiel“ soll geprüft werden, wie diskrimierungsfreie Kunstproduktionen gelingen können. Inwiefern befördert die Wiederholung antiziganistischer Bilder oder anderer stereotyper Zuschreibungen Antiziganismus oder Rassismus? Welche strukturellen Veränderungen sind erforderlich, damit sich Kulturinstitutionen diesem Diskurs öffnen? Wie kann eine solche Öffnung konkret gestaltet und gesichert werden? Welche Verantwortung haben die öffentlichen Träger oder Förderer der Einrichtungen innerhalb dieses Prozesses?

Mit: Dr. Markus End, wissenschaftlicher Autor und Referent, Lehrbeauftragter an der Hochschule Hannover, Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung;

Philipp Harpain, Leiter des GRIPS Theaters;

Isidora Randjelović, Lehrbeauftragte an der Alice-Salomon-Hochschule für Soziale Arbeit und Sozialpädagogik Berlin und Leiterin des feministischen Romani-Archivs „RomaniPhen“;

Dr. Torsten Wöhlert, Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin;

Moderation: Patrick Wildermann, Journalist.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung zur Podiumsdiskussion unter angelika.heine@grips-theater.de wird gebeten.

 

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Sarah Rosenau
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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