Die COVID-19-Pandemie hat für Hunderttausende Roma in ganz Europa gravierende Folgen, die einer humanitären Katastrophe gleichen: Wegen der Ausgangsbeschränkungen drohen vielerorts Hungersnöte. Alte, wiederbelebte Ressentiments führen zu rassistischen Übergriffen und willkürlichen Unterdrückungsmaßnahmen. Der oft fehlende Zugang zu sauberem Wasser und zu medizinischer Versorgung hat fatale Folgen.
Das Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas und die Beobachtungsstelle Antiziganismus in Europa (im Aufbau) initiierten deswegen die Kampagne #Act4RomaLives. Wir rufen dazu auf, unter diesem Hashtag über aktuelle Zustände, rassistische Vorfälle und ethnisierte Maßnahmen nicht nur in Ländern Ost- und Südosteuropas zu berichten. Darüber hinaus organisierten wir am 26. Mai 2020 die Online-Konferenz »#Act4RomaLives. Human Rights of Roma in Times of COVID-19«, an der etwa 80 Aktivistinnen und Aktivisten aus knapp 30 verschiedenen Ländern teilnahmen und die in ein breites, internationales Unterstützungsnetzwerk sowie sechs konkrete neue Projektideen resultierte. Das Protokoll der Konferenz kann hier nachgelesen werden.
Auf Initiative des Vereins RomaTrial und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat sich 2015 ein breites gesamtgesellschaftliches Bündnis zur Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gebildet. Ziel des Bündnisses ist es, ein sichtbares Zeichen gegen Antiziganismus zu setzen.