Wer? Wir sind ein Zusammenschluss von gesellschaftlichen und kulturellen Organisationen, die in ihrer Arbeit immer wieder Antiziganismus begegnen.
Was? Antiziganismus wird in der Öffentlichkeit praktisch nicht wahrgenommen und geahndet, sondern findet immer breitere Akzeptanz. Es ist jedoch Aufgabe der bürgerlichen Gesellschaft, der Medien und der Politik roma- und sintifeindliches Denken und Handeln zu benennen, zu verurteilen, dagegen anzugehen und den Betroffenen ihre Solidarität auszusprechen.
Wie? Mit dem Aufruf wollen wir auf die Situation der Betroffenen hinweisen, über diese Form des Alltagsrassismus aufklären und den Antiziganismus bekämpfen.
Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie ist aufgrund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. In ihr haben sich Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Der Bundesverband ist die Zusammenfassung aller 30 Landesgliederungen und Bezirksverbände und vertritt die fachpolitischen Interessen des Gesamtverbandes auf der bundespolitischen und der europäischen Ebene. Die AWO unterhält in allen Bundesländern über 13.000 Einrichtungen und Dienste/Dienstleistungen.
Die Arne-Friedrich-Stiftung widmet sich den Themen Gesundheit, Bildung und Integration. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei Kindern und Jugendlichen, die Stiftung soll möglichst vielen Kindern helfen, ein besseres Leben zu führen, indem gezielt Projekte im Bereich Armut, Flucht und Asyl gefördert und initiiert werden. So wurde sich mit dem Projekt »Verantwortung-Integration-Freundschaft« (VIF), in Kooperation mit der Bürgerstiftung Berlin, dafür eingesetzt, Kindern von Geflüchteten und aus sozial benachteiligten und/oder bildungsfernen Schichten zu mehr Chancengleichheit zu verhelfen und deren Integration zu fördern. Im Mittelpunkt stand hierbei der Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen, um Bildungschancen zu verbessern.
Die Bürgerstiftung Berlin ist eine unabhängige Stiftung, getragen von Berlinerinnen und Berlinern, die sich für eine Verbesserung des Zusammenlebens einsetzen. Spenden werden in die Bildungsarbeit mit Kindern investiert, die infolge ihrer Herkunft benachteiligt sind. Mit Stolz ist die Bürgerstiftung Berlin Teil des Bündnisses für Solidarität mit den Sinti und Roma. Mit dem »Bilderbuchkino für Roma-Kinder« werden an Neuköllner Grundschulen kreative Bildungsmethoden verbreitet, indem ehrenamtliche Helferinnen und Helfer regelmäßig auf Fantasiereisen mit den Kindern gehen – Sprache lernt sich so fast wie im Schlaf!
Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirche in Deutschland, der älteste und größte Wohlfahrtsverband der Bundesrepublik. Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband ist der Dachverband der Diakonischen Werke der evangelischen Landes- und Freikirchen sowie der Fachverbände der verschiedensten Arbeitsfelder. Zur Diakonie gehören etwa 30.000 stationäre und ambulante Dienste wie Pflegeheime, Krankenhäuser, Kitas, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 470.000 Mitarbeitenden und etwa 700.000 freiwillig Engagierten. Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband ist wie Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Teil des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist eine Gemeinschaft von evangelischen Christinnen und Christen auf dem Gebiet mehrerer Bundesländer (Berlin, Brandenburg, Sachsen). Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz stellt sich der gesellschaftlichen Diskussion und macht in der pluralen Gesellschaft vielfältige Angebote – sozial, religiös, pädagogisch, politisch, kirchlich und gesellschaftlich. Sie feiert Gottesdienste, bietet Seelsorge und Beratung an, macht unterschiedliche Bildungsangebote in Gemeinde und Schule, für Jugendliche und Erwachsene. Die Diakonie hilft Menschen in Not: Leben, Handeln und Glauben gehören zusammen. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz setzt sich gegen Diskriminierung und für die Gleichberechtigung aller Menschen ein, denn alle sind Gottes geliebte Geschöpfe.
Die Programme der Freudenberg Stiftung zielen auf soziale Inklusion und demokratische Kultur. Die Stiftung engagiert sich insbesondere in Kommunen, die in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft lokal Verantwortung übernehmen. Ein zentrales Handlungsfeld ist dabei die gleichberechtige Teilhabe von Sinti und Roma. Seit langem setzt die Freudenberg Stiftung auf die Stärkung verschiedener Selbstorganisationen von Roma und Sinti, mit denen sie gemeinsam daran arbeitet, die Diskriminierung Europas größter Minderheit abzubauen und Bildungschancen nachhaltig zu eröffnen.
Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. verbindet seit 1993 historische Erinnerungsarbeit mit dem konkreten Einsatz für Demokratie. Mehr als 2.000 Mitglieder engagieren sich in 36 regionalen Arbeitsgruppen, die jährlich über 400 Veranstaltungen zu den Themen Nationalsozialismus, SED-Unrecht und politischer Extremismus durchführen. Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. steht für ein wert(e)volles Miteinander, in dem Ausgrenzung und menschenfeindliche Einstellungen keinen Platz haben.
Die Hildegard-Lagrenne-Stiftung (HLS) ist die erste Stiftung, deren Gründungsmitglieder ausschließlich Sinti und Roma sind. Sie will durch Bildungsförderung und durch die Bekämpfung von Diskriminierung und Antiziganismus einen Beitrag zur Verbesserung der Bildungschancen von Sinti und Roma, in Deutschland leisten. Die HLS stellt zudem Informationen zum Thema Sinti und Roma bereit und Mitglied in verschiedenen Arbeitskreisen zu Entwicklung politischer Empfehlungen. Neben Familienbildung, interkulturellem und demokratischem Lernen, arbeitet die HLS auch aktiv auf europäischer Ebene mit NGOs und Institutionen zusammen.
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst begleitet und berät Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten und setzt sich für ihre Rechte ein. Zu seinen Schwerpunkten in Deutschland gehören Seelsorge und Rechtshilfe in der Abschiebungshaft, die Beratung in Härtefällen sowie die politische Arbeit. Er unterstützt Flüchtlinge im Kirchenasyl und Gemeinden, die sich engagieren. Er ist ein Werk der Ordensgemeinschaft der Jesuiten und Teil des weltweiten Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (Jesuit Refugee Service).
Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg e.V. hat seine Ursprünge in der Bürgerrechtsarbeit der Deutschen Sinti und Roma, die in den 70er Jahren vehement auf ihre Ausgrenzung und Ungleichbehandlung hingewiesen haben. Der gemeinnützige Verein wurde 1986 gegründet. Der Landesverband möchte vor allem im Bereich Bildung und Kultur neue Akzente setzen. Mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten, seinem Konzept und seinem Arbeitsbereichen ist der Landesverband die einzige Einrichtung in Baden-Württemberg, die dem Anspruch gerecht werden kann, die bürgerlichen Angelegenheiten von Sinti und Roma im Land umfassend zu vertreten. Der Landesverband wird durch die Landesregierung Baden Württemberg gefördert. Als bürgerrechtliches Beratungsbüro ist der Landesverband zugleich Dialogpartner der Institution des öffentlichen Lebens der Mehrheitsgesellschaft.
Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V. wurde 1978 gegründet. Er ist untrennbar mit dem Namen seines langjährigen Vorsitzenden Otto Rosenberg verbunden und wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft gefördert.
Im Zentrum der Aktivitäten stehen die bürgerrechtliche Vertretung von Sinti und Roma gegenüber den politischen und gesellschaftlichen Institutionen mit dem Ziel ihrer sozialen und gesellschaftlichen Gleichstellung, das Empowerment für Jugendliche sowie die politisch-historische Erinnerungsarbeit, insbesondere im Hinblick auf die im Jahre 2011 von der Vorsitzenden Petra Rosenberg auf dem Gelände des ehemaligen Zwangslagers in Marzahn ins Leben gerufene Gedenkstätte.
Der LSVD setzt sich für die Akzeptanz von LSBTI-Lebensweisen, deren rechtliche Gleichstellung und eine umfassende Antidiskriminierungsgesetzgebung ein. Aktuelle Themen sind vor allem die Eheöffnung, der bundesweite Aktionsplans gegen Homophobie und Transphobie, eine Pädagogik der Vielfalt, Unterstützung von Regenbogenfamilien und der Einsatz für LSBTI-Flüchtlinge. Mit seiner Hirschfeld-Eddy-Stiftung unterstützt er Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger und zahlreiche Projekte im globalen Süden und in Osteuropa.
Die neuen deutschen organisationen (ndo) sind ein bundesweites Netzwerk von über 100 Initiativen, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus engagieren. Ihre Mitglieder sind überwiegend in Einwandererfamilien groß geworden. Die ndo sind die postmigrantische Bewegung für ein inklusives Deutschland, chancengerecht für alle.
Der Paritätische ist einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Er ist Dachverband von über 10.000 eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen im Sozial- und Gesundheitsbereich. Mit seinen 15 Landesverbänden und mehr als 280 Kreisgeschäftsstellen unterstützt der Paritätische die Arbeit seiner Mitgliedsorganisationen, darunter zahlreiche Migrantenorganisationen. Der Gedanke der Gleichheit aller – der Parität – ist es auch, der das Selbstverständnis des Verbandes kennzeichnet: Der Paritätische versteht sich als Solidargemeinschaft unterschiedlichster und eigenständiger Initiativen, Organisationen und Einrichtungen, die ein breites Spektrum sozialer Arbeit repräsentieren. Getragen von Prinzipien der Toleranz, Offenheit und Vielfalt, will der Paritätische Mittler zwischen Generationen und Weltanschauungen sein.
RomnoKher ist ein Haus der Begegnung und des Dialogs zwischen Minderheiten und Mehrheiten, mit dem Hauptsitz in Mannheim. Es ist ein Ort der Information und Beratung für Sinti und Roma und einer der Aufklärung und Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus. Ziel ist es, durch RomnoKher eine Brücke zwischen den Wissenschaften, Zivilgesellschaften und den Angehörigen der Minderheit der Sinti und Roma zu schaffen. und auf diese Weise, zur Verständigung zwischen der Mehrheitsgesellschaft und der Minderheit beizutragen. Seit April 2015 hat RomnoKher sein Büro in Berlin, im Aufbauhaus am Moritzplatz bezogen und somit das Fortbildungsinstitut RomAs ins Leben gerufen, in Kooperation mit Aspe e.V. . Die Angebote stehen im Kontext der neuesten Antiziganismusforschung sowie unter der Thematik Inklusion und Teilhabe.
RomaTrial e.V. ist eine transkulturelle Roma-Selbstorganisation und interaktive Plattform mit dem Ziel, die komplexen Problematiken des »Zigeunerhasses«, bzw. der »Zigeunerliebe« auf Bühne, Bildschirm und in den Äther zu bringen – vor allem aber in die Köpfe der Gesellschaft. Unsere Schwerpunkte sind kulturelle und politische Bildungsarbeit für Jugendliche und Erwachsene, kreative Theater- und Filmprojekte, Sommerschulen sowie Seminare gegen Antiziganismus und Kulturveranstaltungen mit Sinn.
Die überparteiliche Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa wurde 1971 von Pauline Schwarzkopf in Hamburg gegründet. Stiftungszweck ist die Förderung der Entwicklung junger Menschen zu politisch bewussten und verantwortungsbereiten Persönlichkeiten mit dem Ziel der Stärkung des europäischen Gedankens, der gesamteuropäischen Völkerverständigung und der Bekämpfung von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus.
Schüler Helfen Leben ist die erste von Schülerinnen und Schülern gegründete Stiftung in Deutschland und setzt sich für die Rechte und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen ein. Die Stiftung fördert und betreibt Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa, Jordanien, Syrien und Deutschland mit den Themenschwerpunkten Anti-Diskriminierung, Jugendaktivismus und der Unterstützung von Geflüchteten. Einmal im Jahr richtet Schüler Helfen Leben deutschlandweit den Sozialen Tag aus, an dem zehntausende Schülerinnen und Schüler einen Tag arbeiten statt zur Schule zu gehen und ihren Lohn für Gleichaltrige in unseren Projektländern und für unsere Bildungsarbeit in Deutschland spenden.
Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 25. Juni 1999 gegründet wurde. Sie betreut das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information, die Denkmäler für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde. Die Stiftung hat zudem den Auftrag, dazu beizutragen, »die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus und ihre Würdigung in geeigneter Weise sicherzustellen«.
In Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischen Unrechts engagiert sich die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) für die Überlebenden und setzt sich für Menschenrechte und Völkerverständigung ein. Sie ist damit Ausdruck der fortbestehenden politischen und moralischen Verantwortung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für das nationalsozialistische Unrecht und gegenüber seinen Opfern.
Die Stiftung EVZ fördert jährlich mit ca. 8 Millionen Euro internationale Projekte in den Bereichen: Auseinandersetzung mit der Geschichte, Handeln für Menschenrechte, Engagement für Opfer des Nationalsozialismus.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist die Dachorganisation der jüdischen Gemeinden und Landesverbände in Deutschland und deren politische Vertretung. Er wurde am 19. Juli 1950 in Frankfurt a.M. gegründet und hat seit 1999 seinen Sitz in Berlin. Ihm gehören 23 Landesverbände mit 108 Gemeinden und etwa 101.000 Mitgliedern an. Präsident ist seit November 2014 der Würzburger Mediziner Dr. Josef Schuster. Zu den Hauptaufgaben des Zentralrats gehören die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus, die Stärkung der jüdischen Gemeinden, insbesondere angesichts der Integrationsherausforderungen, die Förderung der deutsch-israelischen Freundschaft, die Sicherung einer würdigen Erinnerungskultur, sowie der interreligiöse Dialog.